Wie sage ich es nur meinem Banker …?
Gerade in Situationen, in denen es um Vertrauen geht – wie beispielsweise bei Kreditvergaben – ist das eine schwierige Strategie und nicht gerade eine gute. Oft ist es doch so: Durch Warten werden schlechte Situationen in den seltensten Fällen besser.
Das ist ja auch nur logisch; schließlich verbrauchen wir durch unsere Ängste und Sorgen – zumindest auf einer unterbewussten Ebene – unheimlich viele Ressourcen, die uns sonst für das Entwickeln von Lösungsansätzen zur Verfügung stehen würden. Ob wir die Ängste immer deutlich spüren und wahrnehmen, steht auf einem anderen Blatt, aber sie sind da. Und wenn wir diese Ängste nicht hätten, hätten wir auch kein Problem damit, zu unserem Banker zu gehen und die Karten auf den Tisch zu legen.
Die Angst vor der Reaktion der Bank sitzt tief im Nacken …
Vielleicht sind die Geschäftszahlen aus dem letzten Jahr schlecht oder sie sind nun sogar im zweiten oder dritten Jahr in Folge schlecht, vielleicht brauche ich einen Investitionskredit oder es geht um die Vermeidung einer Insolvenz. Unabhängig von den Gründen – es ist wichtig, nüchtern die Fakten zu präsentieren und die Situation so neutral wie möglich zu beschreiben. Dazu gehört, die Gründe, die dazu geführt haben, wie sie sich auswirken und welche potenziellen Lösungen es gibt, dem Bankmitarbeiter darzulegen.
Guten Willen beweisen – Lösungen aufzeigen
Ohne bereits Lösungswege zu präsentieren, würde ich der Bank aber wirklich nur in den dringendsten Fällen mitteilen, dass es ein Problem gibt. Das müssen nicht zwingend der oder die Lösungsansätze sein, die am Ende tatsächlich auch greifen, aber man signalisiert damit, dass man sich schon mal Gedanken gemacht hat und die Verantwortung nicht einfach an andere abgibt.
Zwar wird bei Kreditvergaben viel von den Rating-Mechanismen bestimmt und Banker haben teilweise nur noch wenig Einfluss darauf, aber ihre Rolle sollte nach wie vor nicht unterschätzt werden. Banker sind auch nur Menschen, die unsere Geschichte und unser Anliegen ihren Gremien, Vorgesetzten, Kreditausschüssen, Rating-Verantwortlichen usw. vermitteln müssen. Das heißt, je besser ich ihn informiere, je offener und je klarer, desto leichter fällt es dem Banker, das Thema nach innen in die Bank hinein zu vertreten.
Informationen sind das A und O
Überdies ist es wichtig, es nicht nur bei den reinen Informationen zu belassen, sondern auch noch mal aktiv das persönliche Gespräch zu suchen – wenn das nicht sowieso schon passiert ist. In einem persönlichen Gespräch lassen sich außerdem noch die möglichen Auswirkungen auf das eigene Rating besprechen und deren Bedeutung für einen selbst klären.
Den persönlichen Kontakt suchen
Im direkten Gespräch mit dem Bankmitarbeiter lässt sich klären, was man tun kann, um einer Rating-Verschlechterung entgegenzuwirken. Was sind die Empfehlungen und Erfahrungen des Bankberaters? Dies lässt sich auch wieder für den eigenen Lösungsansatz nutzen.
Und wenn es in der Lösung eng und ungemütlich zu werden droht, sollte man sich rechtzeitig Beratung an die Seite holen. Denn es kann auch passieren, dass einen die Forderungen der Bank erst mal überfordern, weil die Bank weitere Analysen oder einen Geschäftsplan für die nächsten Jahre haben möchte. In aller Regel verzichtet die Bank auf ihre Forderungen nicht, sodass kein Weg daran vorbeiführt. Sinnvoll ist es dann, sich Rat einzuholen und jemanden zu haben, der einen idealerweise auch bei den Bankgesprächen unterstützend begleitet. Ein neutraler Dritter kann die Sachlage mit einem ganz anderen Blick einschätzen.
Mit diesen Tipps gelingen schwierige Gespräche mit der Bank:
- Mit dem Banker reden hilft weiter.
- Dem Bankangestellten ausreichend Informationen liefern.
- Guten Willen zeigen und Lösungsansätze aufzeigen.
- Das persönliche Gespräch suchen.
- Rat und Unterstützung einholen.